Landesligaaufsteiger am Rande einer Niederlage
Nach hartem Kampf und einem Heimsieg vergangenen Sonntag gegen den Zweitplazierten aus Horkheim ging es zwei Tage später zum vermeintlich schwersten Spiel der Saison. Als man im Hinspiel bereits sehr unglücklich wegen einem Tor beide Punkte abgeben musste, war die Aufgabe im Auswärtsspiel gegen den Landesligaaufsteiger SG Degmarn/Oedheim nicht leichter. Nachdem in dieser Saison nahezu alle Teams in der Sporthalle Oedheim untergegangen sind, wollte der heimstarke Ligaprimus seine weiße Heimweste unbedingt bewahren. Die durch beruflich bedingte Ausfälle wiedermal stark dezimierten Neckarelzer wollten sich jedoch nicht kampflos aufgeben und glaubten bereits vor dem Spiel an eine Sensation. Für den hart umkämpften Abstiegskampf können die PiranHAs jeden Punkt gebrauchen. Zu verlieren hatte man aber nichts, da die notwendigen Punkte in den vier verbleibenden Spielen leichter einzufahren sein sollten.
In den ersten Minuten des Spiels waren die Zuschauer zunächst verwundert über den guten Start der Gäste, die durch schön vorgetragene Angriffsaktionen mit 0:2 und 2:3 die Führung übernahmen. Leider hielt die Führung nicht lange an und der Favorit kam durch viele einfache Tore aus dem Rückraum ohne großen Aufwand zum Torerfolg. So zogen die Oedheimer Tor um Tor davon. Beim Stand von 15:9 nach knapp 20 gespielten Minuten sah es nach einem erneuten Kantersieg für den Bezirksligameister aus. Doch dann folgte zehn Minuten, die aus Sicht der HA Neckarelz kaum hätten besser laufen können. Während bei den Gastgebern die Würfe aus der zweiten oder dritten Reihe nicht mehr den Weg ins Tor fanden, kamen die PiranHAs meist frei zum Wurf und drehten durch einen 7:0 Lauf die Partie. Mit einem weiteren Wurf aus der Distanz rettete der stark aufspielende C. Carpouzis dem Bezirksligameister in letzter Sekunde den 16:16 Ausgleich zur Halbzeit.
Diese gespielten 30 Minuten bestätigten den Glaube die Sensation schaffen zu können. Ausschlaggebend für diese starke Leistung war das konzentrierte und disziplinierte Angriffsspiel. Der gelernte Außenspieler C. Pischel zeigte auf allen Rückraumpositionen ein starkes Spiel und konnte immer wieder die beiden torgefährlichen Rückraumspieler R. Filipovic und L. Halder in Szene setzen oder selbst den Ball im Netz unterbringen. Auch die Außenspieler kamen an diesem Abend zu zahlreichen Würfen aus gutem Winkel. Der Matchplan für den zweiten Durchgang war klar. Lässt man den Gegner weiterhin nicht zum freien Wurf kommen, wird man sich auf einige Paraden von Torhüter T. Rüdele verlassen können. Im Angriff soll wie im ersten Durchgang mit viel Geduld gespielt werden, sodass der Gegner nicht zu Tempogegenstöße eingeladen wird. Was man im Vergleich zur ersten Halbzeit noch verbessern wollte, war die Chancenverwertungm, besonders bei den freien Würfen.
Diese Vorgaben konnten die PiranHAs im Großen und Ganzen gut umsetzen und dem Gegner weiterhin Paroli bieten. Erst Mitte der zweiten Halbzeit setzte sich der auf dem Papier übermächtige Gegner mit drei Toren etwas ab. Davon ließen sich die Gäste aber nicht beeindrucken und blieben weiter dran und kam beim Stand von 26:26 wieder zum Ausgleich. Anschließend schienen die Kraftreserven zu schwinden und man kassierte wieder drei Tore in Folge. Mit einer Auszeit wollte Trainer Pejic in der 57ten Minuten nochmals das Ruder umreißen. Die taktischen Vorgaben aus der kurzen Besprechung gingen anschließend voll auf und zwei Minuten später war das Spiel beim Stand von 29:29 wieder völlig offen. Wiedermal haben es die Oedheimer ihrem wurfgewaltigen C. Carpouzis zu verdanken, der sie genau eine Minute vor Abpfiff in Führung brachte. Mit dem letzten Angriff versuchten die Neckarelzer die Gastgeber nicht mehr in Ballbesitz kommen zu lassen und mit einem letzten Wurf den Ausgleich zu schaffen. Leider kam man dabei nicht mehr in eine richtige Wurfposition, sodass die Überraschung knapp ausblieb und man mit 30:29 das Nachsehen hatte.
Nun heißt es Kräfte sammeln und sich auf die kommende Aufgabe konzentrieren. Der nächste Gegner wird auch kein leichter. Am Samstag reist man zum TSV Willsbach, der mit mindestens einem Punkt die Horkheimer von Platz zwei verdrängen will. Das Hinspiel gegen die Obersulmer war bereits hart umkämpft und endete nach einer spannenden Schlussphase 26:26 Unentschieden. Für die PiranHAs gibt es keinen Grund am Samstagabend um 18:30 Uhr nicht alles zu geben und die Punkte im SportCentrum Affaltrach liegen zu lassen.
Es spielten: T. Rüdele (im Tor), R. Filipovic (6/2), D. Herbst (3), L. Rinderle, C. Pischel (4), N. Georgi, M. Liegler (4), L. Dörner (2), T. Ehrmann, B. Haag, L. Halder (10)