PiranHAs mit Doppelsieg an Fastnacht

Pattberghalle wieder eine Festung der Neckarelzer Handballer

Nachdem bereits im Vorspiel die zweite Herrenmannschaft einen Heimsieg feiern konnte, war am Sonntagabend die erste Mannschaft gegen die HSG Lauffen-Neipperg gefordert. War man gewöhnlich an diesem Tag auf einem der Faschingsumzüge in der Region unterwegs, trafen sich in diesem Jahr zahlreiche Narren in verschiedensten Kostümen in der Pattberghalle und wurden Zeuge eines Handballkrimis, den man nicht besserer hätte schreiben können. Nach souveräner Führung gaben die Neckarelzer kurz vor Ende das Spiel nochmals aus der Hand, um dann doch noch mit drei Last-Minute-Toren einen Denkwürdigen Heimsieg feiern zu können.

Wie schon erwartet, traf man im ersten Aufeinandertreffen der Saison gegen die Handballspielgemeinschaft aus Lauffen und Neipperg gegen einen spielstarken Gegner, der eine konzentrierte und leidenschaftlich kämpfende Abwehr abverlangte. Wie jede Mannschaft in dieser Liga hatten auch die Neckarelzer mit den drei torgefährlichen Akteuren der Gäste immer wieder ihre Schwierigkeiten. Man konnte dennoch gut dagegenhalten, sodass dieses Trio auf nur 15 Feldtore kam, was in diesem Jahr kaum ein anderes Team zuließ. Auf Seiten der Gastgeber konnte man mit R. Filipovic aber auch wieder auf einen weiteren torgefährlichen Rückraumspieler zurückgreifen.

Gleich zu Beginn der Partie war zu sehen, wie beide Teams das Spiel mit hohem Tempo früh entscheiden wollten. Da aber nicht nur der Angriff mit viel Geschwindigkeit unterwegs war, sondern auch beide Abwehrreihen vorbildliches Rückzugsverhalten bewiesen, war es von Beginn an eine enge Kiste. Erst nach 24 Minuten gelang den PiranHAs mit dem 12:10 die erste zwei-Tore Führung des Spiels. Dank einiger großartigen Paraden des Neckarelzer Schlussmanns T.Rüdele konnte man die Führung bis zur Halbzeitpause noch auf 14:11 ausbauen. Während die Spieler die Zeit zum Verschnaufen nutzten, stellte Trainer J. Pejic die Mannschaft auf den zweiten Durchgang ein. Man wusste, dass es auch in den folgenden 30 Minuten alles andere als ein Selbstläufer werden würde. Und so wollte die Heimmannschaft die 5-1 Abwehrformation, auf welche man bereits in Halbzeit eins umgestellt hatte, weiter verbessern. Auch im Angriff sollte man sich durch die taktischen Mittel des Trainers steigern und so leichter zum Torerfolg kommen.

Im zweiten Durchgang zeigten die Vorgaben Wirkung und es wurden sich nun bessere Torchancen erarbeitet. Wie auf Neckarelzer Seite konnten sich nun auch die Gäste bei ihrem Torhüter bedanken, besonders von der 7-Meterlinie hatten die Schützen keinen guten Tag erwischt. Auf beiden Seiten wurden je fünf Strafwürfe vergeben. So blieb es weiterhin eine Partie auf Augenhöhe, wobei die PiranHAs den Vorsprung aus der ersten Halbzeit halten konnten. Beim einzigen 4 Tore Vorsprung kam jedoch ein Bruch ins Spiel. Während die PiranHAs 4 Minuten in Folge in Unterzahl agierten übersah das Schiedsrichtergespann aus Nordheim einen Schlag ins Gesicht, bei dem R. Jax eine Fraktur des Nasenbeins erlitt. Im Handball kann es ganz schnell gehen. Durch 5 Gästetore in Folge gab man einen komfortablen Vorsprung ab und musste plötzlich einem Rückstand hinterherlaufen. Als man 80 Sekunden vor Abpfiff sogar den Treffer zum 23:25 hinnehmen musste, war das Spiel wohl schon gelaufen – dachte man. Was danach aber geschah war Werbung für den Sport. Das närrische Neckarelzer Publikum gab nicht auf und es hielt keinen Zuschauer mehr auf seinem Platz. Trainer Pejic zückte nochmals die Time-Out-Karte und gab die Anweisung, wie man das Handballwunder noch schaffen könnte. Durch ein schnelles Tor erzielten die Gastgeber den notwendigen Anschlusstreffer und es blieb noch genau eine Minute Spielzeit übrig. Für einen schnellen Ballgewinn agierte man nun mit einer offenen Manndeckung. Diese Taktik ging auf und über einen gut ausgespielten Konter wurde der umjubelte Ausgleichstreffer erzielt. Man hätte nun auch auf Unentschieden spielen und wieder mit einer defensiven Abwehr den Punkt sichern können. Aber man setzte alles auf eine Karte und blieb in der offenen Deckung und konnte tatsächlich erneut schnell den Ball rausfangen. Es waren nur noch wenige Sekunde zu spielen. Diese nutzten die Neckarelzer Herren, um über zwei Pässe den Siegtreffer zu erzielen. Der Jubel war entsprechend groß, ebenso die Erleichterung endlich wieder doppelt gepunktet zu haben.

Auf diese Leistung will man aufbauen und sich am kommenden Sonntag um 17 Uhr in Oedheim beim Ligaprimus für die knappe Hinspielniederlage revanchieren. Auf der Homepage sowie auf den bekannten Kanälen der HA Neckarelz wird über den Online Ticketverkauf für das Auswärtsspiel berichtet. Bei diesem schweren Duell freut sich die Mannschaft über die Unterstützung zahlreicher Neckarelzer Zuschauer.

 

Für die HA Neckarelz spielten:

M. Irouschek, T. Rüdele (beide im Tor), R. Filipovic (9/1), D. Herbst (2), L. Rinderle, C. Pischel, S. Müller (1), R. Jax, M. Liegler (2), L. Dörner (1), D. Jax (1), J. Bechtold, L. Halder (9)