Mit dem Handball nach Neapel

Neckarelzer Handballerinnen meistern Laufchallenge

Der Vereinshandballsport befindet sich in Deutschland weiterhin im Standby-Modus, doch nicht bei den PiranHAs der Handballabteilung Neckarelz. Auch wenn ein normaler Trainingsbetrieb in der heimischen Pattberghalle nicht stattfinden kann, so hält man sich weiter durch gemeinsames Online-Training und Indiviualtraining in Form. Doch für manche Akteure war das noch nicht genug:


Am 17. Januar 2021 startete für die Spielerinnen der weiblichen B-Jugend die "12-Wochen Team-Challenge", eine Laufaufgabe, bei der nach 12 Wochen die mannschaftliche Gesamtsumme der erlaufenen Kilometer zusammengerechnet wird. So hieß es für die Handballerinnen aus dem Elzmündungsraum, bei nicht gerade angenehmen Temperaturen (besonders für Hallensportler) den eigenen Schweinehund zu überwinden und das vorgegebene Konditionstraining anzugehen. "Das richtige und gezielte Konditionstraining ist ein wichtiger Bestandteil unserer Sportart.", so Trainer Robin Jax. "Wir möchten alle so schnell wie möglich wieder ein gemeinsames Handballtraining durchführen, da können wir es uns nicht leisten, während unserer Trainingseinheiten zu viel Zeit für das normale Lauf- und Konditinstraining zu investieren. Da kann jeder seinen Beitrag neben dem Training leisten. Und außerdem möchten wir mit unseren Spielerinnen lieber Handball spielen als sie nur rennen zu lassen. Aber die Mädels haben ein super Engagement gezeigt, Hut ab."

So hatte das Trainergespann 3 Laufziele zu Beginn der Challenge vorgegeben: 300 km - 500 km - 800 km. Doch am Ende der Challenge konnten die 11 Spielerinnen großartige knapp über 1300 gemeinsam erlaufene Kilometer auf der Zielerreichungsskala verbuchen, eine Strecke von Neckarelz nach Neapel, ein hervorragendes Ergebnis. "Die Mädels waren unglaublich motiviert, nach den ersten 2 Wochen hatten sie bereits das Mindestziel mit 300 km erreicht, da kamen wir ins Schwitzen und fragten uns, ob wir da ein bisschen zu wenig kalkuliert haben. Und dabei darf man nicht vergessen, dass sie das alles trotz Schneefall, neben unserem Online-Training, der aktuellen Schulsituation und zum Teil angeschlagen durch Verletzungen erreicht haben. Ein tolles Ergebnis!"

Auch die Trainer Marco Liegler und Atessa Keppler sind begeistert: "Respekt, dass die Mädels so viel Gas gegeben und sich selbst gepusht haben, da kann sich der ein oder andere ein Beispiel dran nehmen. Und auch in unseren gemeinsamen Online-Trainingseinheiten ist die Trainingsbeteiligung sehr hoch, man merkt, dass die Mädels Lust am Training und unserem Verein haben. Natürlich wollen wir aber wieder direkt in das normale und gemeinsame Training mit Ball einsteigen, sobald die Inzidenzzahlen es zulassen. Wir wollen unsere Spielerinnen auch wieder live sehen und nicht nur virtuell. Und wenn wir ein paar Neuzugänge dazubekommen, wäre das natürlich umso besser, jeder ist gerne eingeladen."

Der Ausfall der Saison 2020/2021 traf alle Freunde des Handballsports hart, aber besonders bei der weiblichen B-Jugend traf es die Trainer ins Herz: "Die Mädels haben sich immens in der Vorsaison gesteigert, man konnte bei jeder Spielerin eine deutliche Verbesserung feststellen. Auch die harte Vorbereitung im vergangenen Sommer haben sie durchgezogen, wir alle waren richtig motiviert auf die Runde. Besonders, da wir in dieser Saison in der perfekten Altersgruppe waren, damit alle Spielerinnen voll spielfähig sind. Auch im Bereich Taktik sind sie inzwischen in einem Alter, in welchem man komplexere Spielzüge und Spielsituationen aus dem Aktivenbereich vermitteln kann. Leider hat uns Corona da einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Die Mädels sind motiviert und wir sind es auch. Und über neue Spieler freuen wir uns jederzeit."


Zwar ist die Laufchallenge zu Ende, jedoch heißt das nicht, dass man sich nun auf den Lorbeeren ausruhen darf. Digitale wöchentliche Trainingseinheiten finden weiterhin statt und man hofft, nun auch bei gutem Wetter schnellstmöglich gemeinsam trainieren zu dürfen. Für die fleißigen Läuferinnen steht aber noch eine Belohnung aus: "Natürlich haben wir auch etwas für unsere Mädels in petto, eine solche Leistung muss schließlich gewürdigt werden."