Sascha Brislinger (Rode) – Jürgen Mayer
In den vergangenen Jahren ist dem zwischen den Fußballern des @Phönix Neckarzimmern und den PiranHAs eine freundschaftliche Verbindung entstanden. Neben einem gemeinsamen Supporterschal fand auch ein gemeinsames Fußball-Handballturnier statt. Zudem wird auch bei den jeweiligen Sportveranstaltungen gegenseitig für einen guten Getränkeumsatz gesorgt. Wie es zu dieser besonderen Beziehung kam, werden die beiden langjährigen Spieler und Funktionäre des Phönix in folgendem Interview erläutern.
@Rode: Als klassischer Kreisligafußballer zählte Handball nicht gerade zu deinen größten Interessen. Nachdem du deine Mitspieler Robin und Lukas auch mal mit dem Ball in der Hand sehen wolltest, hast du gemeinsam mit einigen Anhängern des Phönix ein Spiel der PiranHAs angeschaut und lässt dir seitdem nur wenige Heim- und auch Auswärtsspielen entgehen. Wie kam es zu deiner Idee einen gemeinsamen Fanschal zu entwerfen?
Wir hatten eine sehr erfolgreiche Zeit beim Phönix und sind deshalb nach unseren Spielen noch in die Pattberghalle gegangen, um unsere Siegesfeier weiter auszudehnen. Anschließend kamen die Handballer auch immer öfters zu unseren Spielen und so entstand eine immer größere Bindung der Clubs. Neben der Unterstützung entstanden auch einige Freundschaften entstanden die heute noch Bestand haben. Dementsprechend entstanden auch einige Festlichkeiten, auf denen Phönix und PiranHAs zusammen kommen. Es war schließlich ein Geburtstag von R. Jax, als die Idee des Schals kam und wir ihn am selben Abend noch entworfen und direkt 50 Stück bestellt haben, die allesamt schnell ihre Besitzer gefunden haben.
@Jürgen: Deine guten handballtechnischen Grundkenntnissen zeigen, dass du schon länger Interesse für den Handballsport zeigst und dir sicher auch schon das ein oder andere EM- oder WM-Turnier angesehen hast. Was gefällt dir an diesem Sport?
Durch einen Arbeitskollegen war ich schon in jungen Jahren oft in Horkheim und habe mir die Spiele teilweise in der 2. Liga angesehen. Die körperliche Spielweise der Handballer sowie die Dynamik hat mich fasziniert. Vor allem der Umgang unter den Teams ist vorbildlich. Am Anfang vermisste ich die Schwalben und das gejammere der Spieler – dies sollte sich so mancher Neymar in den Fussballteams als Vorbild nehmen. Durch Lukas und Robin, die einige Zeit auch das Phönix Trikot trugen, erwachte das Handballinteresse wieder. Ich kann jedem empfehlen ein Handballspiel anzuschauen, am besten bei den Piranhas in der Pattberghalle, es lohnt sich!!!
@Rode: Du wirst im Fußball aufgrund deiner harten Spielweise von den gegnerischen Stürmern oft gefürchtet. Könntest du dir auch vorstellen selbst Handballspieler zu werden?
Grundsätzlich ja, es war auch schon im Gespräch, aber durch meine Knieprobleme und die mangelnde Überzeugungskraft von R. Jax ist aus der Handballkarriere bei den PiranHAs leider nichts geworden.
@Jürgen: Du hast schon hunderte oder eher sogar tausende Fußballspiele erlebt. Wie siehst du die Unterschiede im Fußball zum Handball im Hinblick auf Stimmung und Emotionen?
Hunderte kann ich bestätigen..... tausende hat der Fragesteller bestimmt an der mittlerweilen gräulichen Haaarfarbe festgenmacht...lach
Von den Emotionen her kann man die beiden Sportarten vergleichen. Die Zuschauer sind die Motivation für jeden Sportler. Bei den Piranhas kommt noch der leidenschftliche Hallensprecher dazu. Was man durch Stimmung erreichen kann, sieht man an den Spielen oder Derbys, bei denen vor einer großen Zuschauerkulisse gespielt wird. Das kann noch die entscheidenden Impulse geben.
@beide: Ihr habt selbst vor ein paar Jahren Relegationsspiele um den Aufstieg erlebt und könnt euch noch gut an die Emotionen von damals erinnern. Wie waren die Relegationsspiele der PiranHAs um den Aufstieg in Landesliga für euch?
Rode:
Zunächst war der Druck als Zuschauer deutlich geringer, daher konnte ich die Sache viel entspannter angehen ;)
Die Vorfreude auf die Spiele war deutlich größer als auf so manches Bundesligaspiel. Das Highlight für mich waren die beiden Auswärtsspiele mit den Busfahrten nach Stuttgart und Kornwestheim und dem erfolgreichen Ausgang. Das war einfach genial dabei gewesen zu sein.
Jürgen:
Als Spieler durfte ich zwei Aufstiege erleben, diese Emotionen, die Feierlichkeiten danach bleiben ewig in Erinnerung.
Mit dem Phönix erreichten wir in Binau ein Relegationsspiel. Hier wurde auch Geschichte geschrieben. In der Verlängerung unterlegen, vom Sieger nichts mehr zu sehen, nach dem Spiel. Biervorrat alle.... Es gibt nichts geileres als in einem solchen Spiel als Spieler oder Funktionär dabei zu sein. Das kribbeln beginnt schon Tage vorher, man spielt vor einer großen Kulisse. Jedes dieser Spiele bleibt in Erinnerung. Auch das gewonnene Abstiegrelegationsspiel gegen Hochhausen war ein Highlight.
Die Aufstiegsspiele der Piranhas waren von Anfang an sehr stimmungs- und emotionsreich. In Stuttgart trauten sie ihren Augen nicht beim Einmarsch der Piranhas Fans. Gänsehautstimmung beim Warmmachen. Was dann aber beim letzten Relegationsspiel abging, wird niemand der dabei war vergessen. Mittwoch Abend. Zwei Busse.
Das war ein Paradebeispiel was so eine Unterstützung ausmacht. Eine wahnsinns Stimmung in der Halle. Kurz vor Schluss Nervenkitzel pur. Dann die Erlösung – der Geräuschpegel, die Erleichterung etwas Großes geschafft zu haben. Ein Triumph der noch ewig in Erinnerung bleibt.