Partner Interview Team 9

Mitch #14 – Julian #21

@Mitch: Du bist wahrscheinlich der Rekordspieler der ersten Mannschaft, zumindest unter den noch aktiven. In dieser langen Zeit hast du einige Aufstiege, sowie auch Abstiege durchgemacht. Sind diese Ereignisse immer noch so emotional wie in den Anfangsjahren?

Ich bin zwar schon ein PiranHA seit ich fünf Jahre alt war, die Emotionen bei Erfolgen, wie auch Niederlagen sind aber heute noch genau so groß wie in jungen Jahren. Der Aufstieg in die Landesliga war aber auch für mich ein ganz besonderes Ereignis! Wenn man mehr als zehn Jahre im Aktivenbereich unterwegs ist und erstmals einen solchen Erfolg verzeichnen kann, ist das unbeschreiblich. Zumal es mit einer Mannschaft geklappt hat, die mich schon einige Jahre – auch in den Jugendmannschaften – begleitet hat. Ich kann mich aber auch noch ganz gut an die weniger schönen Momente, zum Beispiel den Abstieg in die KL-A erinnern. Das hat schon schwer an mir gekratzt, da der Verein zuvor viele Jahre immer mindestens in der Bezirksklasse vertreten war. Umso erfreulicher ist es, dass wir von dieser Liga aktuell ein gutes Stück entfernt sind.

 

@Julian: Du kommst aus einer vollblut Handballerfamilie und bist teilweise auch in der Pattberghalle aufgewachsen. Daher war es für dich immer ein Ziel in der ersten Mannschaft zu spielen und hast es gleich im ersten aktiven Jahr geschafft. Hast du dir noch weitere sportliche Ziele gesetzt? 

Klar, habe ich mir weitere Ziele gesetzt! Zum einen das Ziel im nächsten Jahr mit der zweiten Mannschaft aufzusteigen, da dieses Jahr gezeigt hat, es ist nicht unmöglich, sondern erfordert einfach nur mehr Konzentration, wie wir es in der Rückrunde gezeigt haben. Zum anderem arbeite ich daran, in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der ersten Mannschaft einzunehmen. Wenn ich mit der Zweiten aufgestiegen bin, will auch mal mit der Ersten einen Aufstieg feiern. Bei dem Landesligaaufstieg vor zwei Jahren war ich leider nur Zuschauer, da ich noch zu jung war. Die vier Relegationsspiele waren als Zuschauer schon sehr emotional und daher kann ich mir schon gut vorstellen, wie man sich bei einem Landesligaaufstieg auf der Platte fühlen kann.

 

@Mitch: Du hast vor 2 Jahren– falls das ernst gemeint war - angedeutet etwas kürzer treten zu wollen. Doch Trainer @Jerko Pejic hat aus dir eine Leistungsexplosion herausgezaubert und mit deiner nahezu fehlerfreien Spielweise passt du perfekt in das vorgegebene System.

Also die Absicht kürzer zu treten war schon da! Wenn man montags fast nur mit dem Fahrstuhl ins Büro kommt, dann sollte man schon auf seinen Körper hören. Zum Glück haben Jerko und ich eine Aufgabe für mich gefunden, die mir eine „ökonomische“ Spielweise erlaubt: den Gegner lesen, Spielzug aussuchen, Bälle verteilen und die anderen Jungs machen lassen! Das liegt mir. Einige meiner Mannschaftskameraden vergleichen mich diesbezüglich mit @Viktor Szilágyi; zumindest was die Höhe unserer Sprungwürfe betrifft, mag das stimmen ;-). Daher kann ich es mir vorstellen, noch ein Jahr dran zu hängen. Sich mit dem Corona-Abbruch aus der ersten Mannschaft zu verabschieden, würde mir schwerfallen. Ich muss nur noch einen Weg finden, die jungen in Schach zu halten...die kratzen an meinem Stuhl.

 

@Julian: Deine älteren Mitspieler sind schon seit langem gut eingespielt und mit dem System des Trainers vertraut. Gleich zu Beginn deiner aktiven Karriere darfst du in einer so gut funktionierenden Mannschaft mit einer absoluten Trainerikone spielen. Wie groß war der Sprung aus der Jugend zu einer Topmannschaft des Bezirks?

Als großen Sprung würde ich es nicht wirklich bezeichnen, eher als eine Art Umstellung. Unter den beiden Robins, die uns in unserem letzten Jahr A-Jugend trainiert hatten, wurden wir schon durch das ein oder andere Trainingsspiel mit der ersten Mannschaft gut darauf vorbereitet. Zudem war ich einer der letzten, die Aktiv spielen durften und die anderen hatten sich schon an körperbetontere Spielweise gewohnt und diese dann auch im Training zu spüren lassen. Ich musste mich also nur in die Mannschaft einfügen und dank Tipps von Jerko und meinen Mitspielern, die mir immer Mut zu gesprochen haben, war das nicht mehr schwer.

 

@Mitch: Seit nun 5 Jahren haben wir einen Trainer mit A-Lizenz, der sich selbst auch schon das kroatische Juniorennationaltrikot überziehen durfte. Schon seit den ersten beiden Jahren kann man seine Handschrift in der Spielweise erkennen. Die Zuschauer waren begeistert von der Leichtigkeit eures Positionsspiels. Warst du als Spielmacher auch überrascht, wie elegant euer Spiel geworden ist?

Man muss Jerko in dieser Hinsicht wirklich ein großes Kompliment aussprechen: Er hat durch seine Ideen, aber auch durch seine Akribie im Einstudieren und Ausführen von Spielkonzepten nochmals neue Impulse bei uns setzen können. So hat sich die Mannschaft als Ganzes aber auch jeder einzelne von uns -auch ich, trotz des fortgeschrittenen Alters- nochmals deutlich nach vorne entwickeln können. 

 

@Julian: Während Mitch mit seiner Erfahrung in erster Linie seine Mitspieler gekonnt in Szene setzt, ist dein Spiel von hohem Tempo und dem direkten Weg zum Tor geprägt. Du bist so gesehen ein ähnlicher Typ wie @Robert Filipovic. Wie ist es mit drei der besten Spielmacher der Handballregion zusammen zu spielen? 

Es ist so gut wie das Beste, was einem jungen Spieler passieren kann, denn jeder von den 3 verkörpert andere Stärken. Zusammen geben sie mir Tipps, wie ich meine Mitspieler am besten in Szene setzen, Druck auf die gegnerische Abwehr ausübe oder wie ich auch als Mittelmann Torgefahr ausstrahlen kann. Aber das Wichtige ist, sie bauen einen immer auf und setzen vertrauen in einen.

 

@Beide: Nach der langen trainingsfreien Zeit kann nun endlich wieder langsam der Trainingsbetrieb aufgenommen werden. Könntet ihr nun mit euren neu angesetzten Schwimmringen die Titanic vor dem Sinken retten?

Mitch:

Ich persönlich möchte die Betonung hier deutlich auf das Wort LANGSAM legen! Um es positiv zu formulieren, habe ich die spiel- und trainingsfreie Zeit zur Regeneration genutzt. Inzwischen werden jedoch auch aus meinem privaten Umfeld die Forderungen lauter, ich möge doch bitte wieder in einen geregelten Trainingsbetrieb einsteigen. Hoffen wir mal, dass Jerko meiner Empfehlung folgen wird und er Rücksicht auf mein nun ja auch noch weiter fortgeschrittenes Alter nimmt.

Julian:

Ich wünschte, bei mir würde sich etwas mehr Masse ansammeln, da ich dann in der Abwehr auch mal ein bisschen mehr dagegenstemmen kann und bei etwas stämmigeren Spieler nicht mehr so oft auf Lars oder Till, die meist in der Abwehr neben mir spielen, angewiesen bin. Aber ich bin guter Dinge, dass ich meine Stärken beibehalten habe. Es ist ja nicht das erste Mal ist, dass ich eine Zwangspause einlegen muss. Trotzdem habe ich meine Stärken immer wieder gefunden.