Neckarelzer Handballer treten nach denkwürdiger Primärsaison den Abstieg an
Nachdem der größte Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem über die Relegation verwirklichten Aufstieg in die 6. Liga erreicht wurde, endete das Abenteuer wie bei einer Achterbahn typisch beim Ausgangspunkt, der Bezirksliga Heilbronn-Franken.
Um beim Bild der Achterbahnfahrt zu bleiben war dies ein Jahr voller Höhen und Tiefen an welche sich die Beteiligten sicherlich noch lange erinnern werden.
In erster Linie werden wohl - die zahlreichen Verletzungen und dadurch bedingte Kaderkonstellationen, aber auch grandiose Heimsiege gegen Top-Teams der Liga und weite Auswärtsfahrt bei denen man Heimspielatmosphäre vorfand – in Erinnerung bleiben.
Nach den grandiosen Relegationsspielen, den anschließenden Feierlichkeiten und der langen Vorbereitung war man im Neckarelzer Lager sichtlich gespannt, wie es denn da „oben“ in der Landesliga sein würde. Mit Ausnahme von R. Weimann bedeutete die Liga für alle Beteiligten komplettes Neuland. Dennoch rechnete man sich gute Chancen aus, da man den größten Kader seit langen hatte, der mit zahlreichen routinierten Spielern gespickt war und sein Können in der Relegation bewiesen hatte.
So trat man voller Zuversicht aber auch einer gehörigen Portion Respekt zum ersten Spiel in Sulzbach gegen einen Mitaufsteiger an. Etwas zu viel Respekt wie sich herausstellte. Ohne R. Filipovic und T. Landenberger begannen die übrigen Piranhas zu nervös und fehlerbehaftet und lagen 7:0 in Rückstand.
Anschließend zeigte die Piranhas jedoch Zähne und kämpften sich grandios in die Partie zurück. In der letzten Minuten bei ausgeglichenem Torestand hatte die HA Neckarelz sogar die Möglichkeit das Spiel für sich zu entscheiden. Der Torversuch scheiterte jedoch und im Gegenzug kassierte man Sekunden vor Schluss den letzten Gegentreffer. Dieses Spiel sollte sich als Sinnbild für die komplette Saison eignen. Zu viel Respekt und Nervosität, grandioser Kampf und Moral, letztlich ein knappes Scheitern.
Auch die nächsten beiden Spiele gegen die Mitaufsteiger aus Hohenlohe und Bittenfeld wurden mit einem Tor Differenz verloren. Zudem verletzte sich Kreisläufer C. Nenninger derart schwer, dass er für die komplette Saison ausfallen würde. Damit startete man denkbar schlecht in die Runde und stand gegen Schorndorf, den späteren Tabellenzweiten gehörig unter Druck. Doch gemeinsam mit dem lautstarken Publikum feierten die Neckarlzer ein grandioses Handballfest und schickten den Favoriten mit einer 11-Tore Packung auf die lange Heimreise. Einziger Wehrmutstropfen war der Kreuzbandriss von R.Liegler, der damit bis Saisonendspurt ausfiel.
Nach diesem Sensationssieg folgte eine Phase, die sich mit auswärts „Pfui“, zuhause „Hui“ betiteln lässt. Während die Piranhas in Neckarelzer von den Zuschauern getragen wurden und vom Haftmittelverbot profitierten, wurde dies in der Fremde zum Nachteil.
Als die HA in Schmiden erst in der Schlusssekunde den Ausgleich kassierte und gegen das Top-Team aus Oeffingen auswärts nach Ablauf der Spielzeit durch einen vergebenen 7-Meter den Sieg vergab war die Hoffnung auf einen Auswärtserfolg größer denn je.
In Mundelsheim erfolgten die nächsten Verletzungen und die die nächsten Auswärts-Niederlagen gegen Weinstadt und Großbottwar.
In dieser Zeit fehlten mit bis zu 8 Spieler mehr als eine Mannschaft und so kassierte man in letzten Spiel der Hinrunde auch in Neckarelz eine Niederlage. Dennoch gelang im Jahr 2018 durch einen Heimsieg gegen Sulzbach ein versöhnlicher Abschluss für das denkwürdige Neckarlezer Handball Jahr.
2019 begann denkbar schlecht mit empfindlichen Niederlagen gegen Bönnigheim, Schorndorf und Ditzingen, die auch auf anhaltende Ausfälle zurückzuführen sind.
Mit einem Heimsieg gegen Schmiden keimte nochmals Hoffnung im Abstiegskampf auf. Letztlich wurde es danach nur noch ein weiterer Sieg gegen Mundelsheim, womit am vorletzten Spieltag der Abstieg besiegelt war.
Ebenso wie das Erste kann auch das letzte Saisonspiel gegen Weilimdorf/Feuerbach als Sinnbild für die Landesliga-Saison herangezogen werden. Die Neckarelzer Handballer zeigten, dass sie auch mit den großen der Landesliga mithalten können und lagen in Halbzeit eins mit bis zu 4 Treffern in Front. Dann folgten jedoch wiedermal einige Verletzungen, so dass die Piranhas letztlich trotz Kampf das Ziel nicht erreichten.
Im Lager der Neckarelzer Handballer hat man Blutgeleckt an der höheren Spielklasse und so wird Trainer Pejic in der Vorbereitung alles daran setzen seine Mannschaft für die kommende Bezirksliga-Saison vorzubereiten.
Diese wird an Höhepunkten bestimmt nicht zu gering werden, erwarten die Neckarelzer 2 Derbys gegen den SV Obrigheim und packende Duelle gegen die Mitabsteiger aus Hohenlohe und die Favoriten aus Bad Wimpfen. Es wird jedoch einiges an Arbeit, Respekt und Konzentration notwendig sein um dieses Mal das Saisonziel zu erreichen.
Neben der Vorbereitung und etwas mehr Glück bei den Ausfällen ist natürlich auch wieder das Neckarelzer Publikum notwendig. Im Gegensatz zu en Auswärtsfahrten in die Stuttgarter Vororte erscheint das Heilbronner Unterland wie ein Katzensprung. Die Piranhas hoffen also auf zahlreiche Unterstützung bei den Auswärtsfahrten. Außerdem soll die Pattberghalle zu einer uneinnehmbaren Handballfestung heran reifen. Wir freuen uns auf die kommende Saison ab September!
Das erste Mal aktiv werden die Piranhas am kommenden Samstag, dem 1. Juni, in der Obrigheimer Neckarhalle, wenn der gastgebende Sportverein zu einem Turnier mit den Lokalvereinen aus Neckarelz, Mosbach und Obrigheim sowie dem slowenischen Zweitligisten aus deren Partnergemeinde Krsko einlädt. Beginn ist ab 15 Uhr.